Die Kommunikation virtueller Maschinen (VMs) mit dem Netzwerk und dem  Speicher führt nicht selten zu I/O-Engpässen, da mit der Anzahl der  Server folgerichtig auch die Anzahl der NICs und Ports konsolidiert  wird. Abhilfe kann am Frontend durch eine Host-basierte  IO-Virtualisierung (Input/Output-Virtualisierung) erfolgen. Im  Storage-Backend hilft dagegen der Einsatz eines Storage-Hypervisors, der  einen intelligenten Mix aus verschiedenen Speichertechnologien bietet.
Wenn eine große Anzahl von virtuellen Maschinen auf einem einzigen  Server läuft, wird der I/O-Verkehr schnell zu einem kritischen Engpass.  Die I/O-Virtualisierung, meist in die Server- oder  Director-Managementsoftware integriert, erleichtert dabei nicht nur die  Bandbreite auf einem Server über mehrere VMs zu verteilen, sondern sie  besorgt auch die dynamische Verwaltung der Verbindungen zwischen den  Pools von physischen Servern.
Virtualisierte Server sind mindestens mit sechs NICs ausgestattet. In  einer VMware-Konfiguration sind dabei je zwei für die Service-Konsole,  das VMotion-Netzwerk sowie die virtuellen Maschinen reserviert.  Service-Konsole und VMotion sind aber nur aus Gründen der  Ausfallsicherheit doppelt angebunden. Dabei lassen sich über einen  einzigen Gigabit Ethernet-Link leicht zehn oder mehr ESX-Servicekonsolen  betreiben. Der VMotion-Verkehr wiederum findet größtenteils in einer  Server-Farm innerhalb eines Server-Chassis statt, also benötigt er keine  NIC mit großer Bandbreite. Bei einer statischen Port-Zuweisung bedeutet  dies eine Verschwendung vorhandener Bandbreite. Deshalb ist in  virtuellen Umgebungen eine dynamische Bandbreitenregulierung zur  Verwaltung virtueller Netzwerkadressen sowie der erforderlichen  LAN-Verbindung sinnvoll.
Dabei tritt die IO-Virtualisierung an die Stelle der fest  einprogrammierten WWNs und MAC-Adressen und weist den VMs virtuelle  Adressen zu. Die serverseitigen I/O-Parameter werden in einem von der  Hardware unabhängigen Profilspeicher isoliert, was Installation, Wartung  und Wiederinbetriebnahme der Server vereinfacht. Da sämtliche Parameter  eines Servers in einem Serverprofil zusammengefasst werden, lässt es  sich verschieben und einem beliebigen Server in einem beliebigen Chassis  zuordnen. Gesteigerte Serverauslastung, rasche Anpassung an  betriebliche Erfordernisse und Kostenreduktion durch Nutzung der  gleichen Hardware für unterschiedliche, nicht gleichzeitig benötigte  Applikationen sind die Folge.
Lastenverteilung über High-Speed-Verbindung
Als Effekt der I/O-Virtualisierung ergibt sich eine Vereinfachung der  Verkabelung. Wenige High-Speed-Verbindungen (10-Gigabit-InfiniBand-  oder Ethernet-Adapter) ersetzen dann mehrere Ethernet- und Fibre  Channel-Verbindungen, die als multiple Netzwerk- und  Storage-Verbindungen zum Einsatz kommen. Da alles über eine einzige  Leitung läuft, kann das System flexibel die erforderte Bandbreite für  die virtuellen Verbindungen zur Verfügung stellen und bietet deshalb die  maximale Leistung genau da, wo sie benötigt wird. Weil die  I/O-Virtualisierung für die Multiple-Ethernet- oder  Fibre-Channel-Verbindungen unterschiedliche Geschwindigkeiten emuliert,  kann die verfügbare Bandbreite schnell auf die Anforderungen der VM je  nach Lastverteilung oder auch auf Veränderungen bei einer Migration  reagieren. Dies vereinfacht die Verkabelung in Rechenzentren und macht  die Installation der einzelnen Server unkomplizierter.
Insbesondere in virtuellen Umgebungen mit Blade-Servern ist die  IO-Virtualisierung von Vorteil. Bei-Blade Server-Systemen sind NICs und  HBAs in einem Blade-Chassis integriert und müssten ohne IO-Management  bei einer Konfigurationsänderung der Server Blades umkonfiguriert  werden. Dies bringt in der Praxis eine Überlappung der LAN- und  SAN-Administrationsbereiche mit sich. Der IO-Manager besorgt eine  Trennung von LAN- und SAN-Management bei der Nutzung von Blade-Servern,  wodurch sich der Administrationsaufwand reduziert. Server Blades können  ohne LAN- oder SAN-Administratoren ergänzt, ausgetauscht und wieder in  Betrieb genommen werden.